ObJEKT NOVEMBER

Kriegerdenkmal von 1897

1. Das Denkmal ( Heute am Königsplatz)

Denkmalobelisk

Der Obelisk stammt aus der Frankenthaler Bildhauerwerkstatt Eduard Glückstein und wurde 1897 zum Gedenken an die Teilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71, der damals schon 28 Jahre zurücklag,  am Schillerplatz linker Hand am Rathaus errichtet.  Das Denkmal wurde durch Spenden für das Oggersheimer Denkmalkomittee jedoch zum größten Teil durch die Stadt Oggersheim finanziert

 

Beschreibung

Ein Marmorobelisk auf Granitstufen mit Bronzedekor bestehend aus vier Viertel/Halb Eichenkranz mit Eisernen Kreuz zu jeder Seite, Lorbeerkranz und Palmenzweig an Front- und Rückseite.  An Stein-Materialien wurde verwendet für den Sockel Odenwälder Granit, Oberbau Syenit u.a. aus dem Schwarzwald. 

Ursprünglich lag an der Frontseite auf den Stufen ein Bronzelöwe über einer Fahne und einem Schwert (möglicherweise noch mit Helm).

An der Frontseite befand sich auch der Wahlspruch „In Treue Fest “  aus bronzenen Buchstaben.  Im Kriegsjahr 1940 wurden der Löwe und der Zaun demontiert und eingeschmolzen.

Bronzebuchstaben und "Eiserne Kreuze" wurden im Laufe der Zeit entwendet.

Bei der Einweihungsfeier 1897 wurde zunächst ein Gipslöwe verwendet, wie sich ein solcher heute noch in Frankenthal im Vorgarten des Anwesens Westliche Ringstraße 18  befindet.  Inhaber des  Anwesens war 1897 der Vorsitzender des Frankenthaler Militärvereins und des Kriegerverbandes der Pfalz, der Rechtsanwalt und Justizrat Major der Landwehr Karl Schweikert.

 

Ein Vergleich: Die bronzene Ausführung des Löwen scheint wesentlich detailreicher und dynamischer (Mähne, Beine, Pranken, Gesäß), auf einer Abbildung der Einweihungsfeier[2] sind die Attribute Lanze und Fahne zu sehen, diese fehlen beim heutigen Gipslöwen in Frankenthal gänzlich, stattdessen sieht man Kanonenkugeln am Fuße des Sockels.

 

Die Namen der damals verstorbenen und noch lebenden Kriegsteilnehmer aus Oggersheim waren in eine Rolle im Fundament eingelassen, die bei der Demontage des Denkmals 1954 gefunden wurde. Das Denkmal war durch einen Metall-Zaun mit der Schillerlinde eingefriedet.

An der Rückseite (heute die Frontseite)  ist die Widmung eingraviert.

 

Die

Stadt Oggersheim

Ihren tafern

und siegreichern

Kämpfern

für Deutschlands

Einheit und Grösse

1870-1871“

2. Die Bildhauerstatt Glückstein

Die Bildhauerwerkstadt  Eduard Glückstein (1847-1902), befand sich in der Elisabethstr. 50 in Frankenthal. Nach dem Tod von Eduard Glückstein führte die Witwe Eva Glückstein, geb. Ketter (1856-1925) und der Sohn Josef Glückstein (1881-1927) den Betrieb weiter. Die Werkstatt fertigte zahlreiche öffentliche Denkmäler in der Vorderpfalz und Grabmäler auf dem Frankenthaler Friedhof. Krieges von 1870/71, Demontage gegen 1917/1918, Abriss des Brunnen


Quellen:

-http://denkmallisten.gdke-rlp.de/Rhein-Pfalz-Kreis.pdf, http://denkmallisten.gdke-rlp.de/Frankenthal.pdf

 (Download vom 16.09.2019

-https://www.ludwigshafen.de/lebenswert/im-gruenen/friedhoefe/edigheim/ bzw.  Eduard Glückstein/Heinrich Betsch  (Download vom 16.09.2019) und Rache und Triumph: Krieg, Gefühle und Gedenken in der Moderne, S.219f

-Frankenthaler Adreßbuch, Frankenthal : Spira, 1893, 1898; 1905: Glückstein, Eduard Wwe. und Kinder, 1908/1909: Glückstein, Eva; Bildhauergeschäft

-http://www.naturfreunde-frankenthal.de/Eckbachpost/EckbachPost_2015_1 Download vom 16.09.2019

-Adressbuch der Stadt Frankenthal 1898/99, Köln, S.102 und  S.151 Adressbuch der Stadt Frankenthal 1905, Köln (online Dilibri) , S. 91 und 146 (wohnte 1893 noch in der Bahnhofstraße 26)

- Schillerplatz. Das Zentrum Oggersheims im Wandel der Zeit, Mannheim 1996, S.11 hier wird auch auf den Frankenthaler Gipslöwen verwiesen

-Furtwängler, Martin (Hrsg. Stadtarchiv Ludwigshafen an Rhein):  Erinnerung aus Erz und Stein, Denkmäler in Ludwigshafen am Rhein, Ludwigshafen am Rhein 2006, 

-Der Schillerplatz. Das Zentrum Oggersheims im Wandel der Zeit, Mannheim 1996, S.10